Das Guillochieren ist eine halbmaschinelle Graviertechnik, die zur Oberflächengestaltung von Schmuckstücken, Uhren oder „Taschengebrauchsartikeln“ verwendet wird. Die Guilloche besticht durch ihre regelmäßigen und hochglänzenden Linienmuster, die man beispielsweise von Zigarettenetuis, Feuerzeugen, Taschenuhren, Pillendöschen und den berühmten Fabergé-Eiern, kennt. Anfang des 19. Jahrhunderts kam ein weiteres Anwendungsgebiet hinzu. Die guillochierten Muster wurden verwendet, um Druckplatten für Wertpapiere fälschungssicher zu machen.
Das Wesen der Guillochierung beruht darauf, dass man Gegenstände aus Edelmetall oder Metall mit einem Netz aus geraden oder geschwungenen Linien überzieht, die mit großer Genauigkeit und Regelmäßigkeit in die Oberfläche des betreffenden Körpers eingeschnitten werden.
Die Guillochiermaschine ist ein recht komplexes System mit all ihren Hebeln und Einstellungsmöglichkeiten. Mit Hilfe von Musterschablonen (Patronen) werden Ornamente auf die Oberfläche des Schmuckstückes graviert. Das Guillochieren der unzähligen einzelnen Linien erfordert viel Geduld und Konzentration. Bei einem einzigen Fehler im Muster ist die Arbeit umsonst gewesen. Das Aufkommen von Einweg-Feuerzeugen, -kugelschreibern und Zigarettenschachteln in den 1980er Jahren beendete vorerst den Boom von guillochierten Produkten und die Technik überlebte nur knapp. Im hochpreisigen Schmuck- und Uhrensegment sowie in zeitgenössischem Schmuck und Kleinserien feiert die Guilloche heute ein Revival.
Zum Guillochieren im Deutschen Technikmuseum stehen 5 Maschinen zur Verfügung (3 Geradzüge und 2 Rundzüge, davon einer mit Ovalwerk).
In der Schmuckwerkstatt des EMMA gibt es 2 Geradzug-Guillochiermaschinen.